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Sehr winterharte Ramblerrosen

Der eiskalte Winter des Jahres 2008/09 stellte sehr viele Rosensorten auf eine harte Probe. Die meisten modernen, öfter blühenden Rosen sind bei Temperaturen von -28°C bis auf den Boden hinuntergefroren. Die tiefen Temperaturen setzten auch den meisten Ramblerrosen stark zu, wobei sich alle zurückgefrorenen Ramblersorten in unserem Garten im Rosendorf Steinfurth (Bad Nauheim/Hessen) nach zwei Jahren wieder aus der Basis ausgetrieben sind und in stattlich Höhen türmen.


Obwohl bei uns in Hessen solche Temperaturen nicht sehr häufig zu erwarten sind, sollte in Regionen wie der Schwäbischen Alb, dem Schwarzwald oder dem Allgäu auf die Sortenwahl geachtet werden, denn einige Ramblerrosen sind durchaus fähig auch Jahrhundertfröste ohne Schaden zu überstehen. Es gibt unter den winterhärtesten keine öfterblühenden Sorten, jedoch besitzen sie viele andere wünschenswerte Roseneigenschaften. Sie können mit ihrem Rosenduft einen ganzen Garten erfüllen und tragen oft sehr reichen Hagebuttenschmuck im Herbst, der auch für Vögel ausreichend Nahrung bietet. Die empfohlenen Sorten sind fast ohne Ausnahme robust gegenüber Rosenkrankheiten und scheuen auch halbschattige Nordlagen nicht.

Vielblütige Sorten

Unter den vielblütigen, sehr winterharten Ramblerrosensorten befinden sich mit die schönsten Hagebuttenrosen. Die weiße, vielblütige Rosa helenae bildet reichlich einfache Doldenrispen, die zarten Duft verströmen und nach der Blüte kleine eiförmige, rote Hagebutten bilden.

Polstjärnan, die weiße Rose von Finnland, steht ihr in all diesen guten Eigenschaften in nichts nach. Die halbgefüllte Wildrosenhybride wächst in Finnland wild in der Landschaft und kommt auch mit den härtesten Wintern zurecht. Entzückend an dieser Sorte ist ein spitzes Blütenblatt, das sich nach dem Öffnen der kleinen Blüte sich schützend vor die Staubgefäße stellt.

Der Name der Sorte Lykkefund zeugt ebenfalls von nordischer Herkunft. Sie ist aus einer Kreuzung der sehr winterharten Rosa helenae und der stachellosen Bourbonrose Zephirine Drouhin entstanden. Die rahmweiße, leicht gefüllte Rosensorte hat nur die besten Eigenschaften wie Stachellosigkeit, gute Winterhärte, sehr guten Duft und reiche Blüte von ihren Elternsorten geerbt.

Die letzte der vielblütigen Nachkommen von Rosa helenae heißt Goldfinch (Helenae-Hybride) (Schultheis) und erblüht zunächst in primelgelb, das jedoch schon nach kurzer Zeit weiß verblasst. Nach der Blüte bildet sie kleine eiförmige, für Rosa helenae -Abkömmlinge typische, Hagebutten in leuchtendem Orange.

All diese vielblütigen Sorten sind sehr gesund und kennen weder Probleme mit Sternrußtau noch mit Mehltau, sie sind sehr empfehlenswert. Sie sind mit einem mittelstarken Wuchs von 5 bis 7 m mittelstark wachsende Sorten und können mittelhohe Bäume spielend erklimmen. Für Standardrosenbögen sind sie leider alle zu groß! In unserer Firma überwachsen sie Rosenbögen von 3,20 m Höhe und 2,70 m Breite.(siehe Bilder oben)

Rosa helenae
Polstjärnan
Lykkefund
Goldfinch
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Großblumige, gefüllte Sorten

Wer sich eher für stark gefüllte Ramblerrosen mit großen, gut duftenden Blüten interessiert, die zudem über ausgezeichnete Winterhärte verfügen, wird bei den Rosenzüchtungen des österreichisch-ungarischen Rosenzüchters Rudolf Geschwind fündig. Geschwind befasste sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit der Züchtung sehr frostharter Rosensorten durch die Einkreuzung von Wildrosenhybriden und der nordamerikanischen Wildrose Rosa setigera.

Die weiße Ännchen von Tharau enstammt einer Kreuzung von Rosa alba mit einer Wildrosenhybride von Rosa arvensis. Ihre großen, rahmweißen und gut duftenden Blüten sowie ihr graugrünes Laub sind den Alba-Rosen sehr ähnlich. Sie bildet eher kräftige Triebe bis 5 m Höhe. Die Blüten der Geschwinds Nordlandrose sind hellrosa, locker gefüllt und mittelgroß. Die gut duftenden Blumen stehen meist in Dolden. Sie wächst mit kräftigen Trieben bis etwa 4 m Höhe.

Die am häufigsten anzutreffende Geschwindsorte ist Geschwinds Orden. Sie bildet große und gut gefüllte Rosen in kräftigem Purpurrosa mit weißem Saum. Leider bekommt sie machmal etwas Sternrußtau. Nicht unähnlich, jedoch mit tieferem Purpurton und absolut gesund, ist die Sorte Himmelsauge, die ebenfalls oft mit weißen Petalen gesäumt oder verspielt ist. Die Sorte Aurelia Liffa blüht mit stark gefüllten Blumen in Karminrot bis kräftigem Rosa, die leicht duften. Ihre starken Triebe sind ausgeprägt mit Stacheln bewehrt.

Im Ganzen kann man über die Geschwindsorten sagen, dass sie im Gegensatz zu den meisten Ramblerrosen eher starke und steife Triebe besitzen und selten in Höhen über 5 m vordringen.

Abschließend sollte die Boursault-Rose Mme Sancy de Parabère Erwähnung finden. Sie blüht sehr früh im Jahr, etwa zur Zeit der Bibernellrosenblüte, Anfang Mai. Die stachellose Rosensorte bildet große und sehr gut duftende, flach gefüllte Blüten in reinem Rosa. Sie wächst schon seit über 20 Jahren an unserem Haus in Steinfurth bis zur Dachrinne empor, ohne jemals Frostschaden erlitten zu haben.

Ännchen von Tharau
Geschwinds Nordlandrose
Geschwinds Orden
Himmelsauge
Aurelia Liffa
Mme Sancy de Parabere
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