Hagebutten-Rosen der schönste Herbstschmuck
Hagebutten sind ein oft noch unterschätzter, aber grandioser Schmuck der Rosen. Doch sie bringen so manchen Rosenliebhaber in eine Zwickmühle – soll man nun bei öfter blühenden Sorten die Blüten belassen um Hagebutten reifen zu sehen, oder schneidet man sie besser ab, um die Folgeblüte zu fördern. Selbstverständlich ist das reine Geschmackssache. Am schönsten sind Hagebutten in Mengen, und so eignen sich Edelrosen beispielsweise wenig dazu, um Hagebutten zu gewinnen. Aber diese sind sowieso so stark gefüllt, dass sie nur wenige Früchte ansetzen. Gleiches gilt für gefüllt blühende Strauch- und Beetrosen. Etwas anders sieht es bei Sorten aus, die locker gefüllte bis einfach gebaute Blüten hervor bringen. Sehr viele von ihnen wandeln sich nämlich fast vollständig zu Hagebutten; nur wenige Sorten sind tatsächlich steril. Grundsätzlich reicht die Zeit von der Blüte zur Reife aus, wenn man den ersten Flor zurück schneidet um eine zweite Blütezeit zu erzielen und erst die Blüten im Hochsommer zum Reifen der Früchte stehen lässt. Besonders schön zeigen sich dann einige öfter blühende Rambler, denn zwischen den errötenden Hagebutten blitzen immer wieder einige Blüten hindurch, die Allem zum Trotz sich doch noch bilden. Gleiches gilt für die vielen einfach blühenden Sorten von Rosa rugosa, die besonders große Früchte wachsen lassen.
Jeder der einmal blühende Rosen besitzt und nicht nur voll gefüllte Sorten ausgewählt hat wird bestätigen können, dass sie reich mit Hagebutten aufwarten. Alles was man dazu tun muss, ist, die Schere im Schuppen zu lassen. Den Rest erledigen Rosenpflanze und Insekten. Es ist immer wieder überraschend, wie viele unterschiedliche Formen an Früchten die Gattung Rosa zu bieten hat: Birnenförmig, eiförmig, flaschenförmig, rund, abgeflacht und dann noch in allen Tönen, die die warme Orange-Rot-Skala zu bieten hat.
Hagebutten sind nicht nur ein hübscher Gartenschmuck, sondern können auch floristisch reizvoll eingesetzt werden; etwa zu einem Kranz gewunden oder einfach in große Vasen inszeniert – wer braucht schon das Halloween-Kürbis-Gedöns, wenn Hagebutten zur Verfügung stehen.
Dass Rosenfrüchte nicht nur schön sind, sondern auch über innere Werte verfügen ist allgemein bekannt – ihr Gehalt an Vitamin-C ist beträchtlich; bei einigen Sorten übertrifft er sogar den von Zitronen. Man kann Hagebutten als Mus zubereiten, zu Gelee oder Marmelade verkochen, trocknen und als Tee zubereiten oder als Grundlage von Chutneys verwenden. Aber stets sollten Sie nur das Mark zubereiten und die Kerne und eventuelle Härchen in der Frucht gründlich entfernen; diese reizen nämlich Hals und Rachen. Je größer die Früchte sind, desto weniger aufwändig ist die Verarbeitung – doch eine kleine Aktion ist es allemal.
Doch Küchenmuffel brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn die Hagebutten am Strauch bleiben. Selbst wenn diese nach dem ersten Frost etwas verschrumpelt aussehen, sind sie bei der heimischen Vogelwelt sehr beliebt; liefern die Rosenfrüchte doch reichlich Zucker und Vitamine um dem Winter gelassen entgegen zu sehen. Rosen sind eben nicht nur schön, sondern auch ökologisch wertvoll.
Wir haben einmal unsere besten Hagebutten-Lieferanten der Höhe nach sortiert.
Sollen die Pflanzen unter einem Meter hoch werden, empfehlen wir Schneekoppe, Rotes Meer oder Dagmar Hastrup.
In einer Hagebuttenhecke bis etwa 1,5 Meter Höhe machen beispielsweise Mozart, Robin Hood oder Single Red eine sehr gute und feingliedrige Figur. Mannshohe Hagebuttenhecken lassen sich durch Wildrosen und Alte Rosen sehr gut zusammensetzen; hier empfehlen wir Rosa multiflora adenochaeta, Rosa glauca, Semiplena und Scharlachglut.
Öfter blühende Rambler, die etwa an Bögen oder Obelisken gezogen werden sind ebenfalls sehr schöne Hagebuttenträger. Wir lieben etwa Christine Hélène, Guirlande d'Amour® oder Perennial Blue®. Und aus der Fülle einmal blühender Rambler, die Kaskaden erbsengroßer Hagebutten ansetzen greifen wir mal die vorzüglichen und sehr winterharten Sorten Rosa helenae sowie ihre Sorte Goldfinch (Helenae-Hybride) und die stachellose Lykkefund heraus.