Es summt und brummt! Rosen für Bienen, Wildbienen und Hummeln
Der Sommer neigt sich dem Ende zu und irgendwie hat man das Gefühl, das Summen und Brummen im Garten war in diesem Jahr leiser als sonst. Die Bienen finden immer weniger Nahrung durch die Verkleinerung und Verschlechterung ihres Lebensraums. In Neubaugebieten sind Blumen und Pflanzen Mangelware. Steine sind ja auch viel schicker und welken nicht.
In unserem Garten mit seinen vielen tausend Rosenblüten können die Bienen noch nach Herzenslust von Anfang Mai bis in den September hinein auf die Suche nach Nektar gehen.
Die ersten für Bienen interessanten Rosen öffnen schon Anfang Mai ihre Blüten. Die frühen Wildrosen wie die gelbe Rosa foetida oder die orangegelbe Kapuzinerrose Rosa foetida bicolor sind, sobald sie sich öffnen, heiß begehrt. Auch die ersten dichten Rosenhecken aus Bibernellrosen wie Glory of Edzell, Rosa pimpinellifolia oder Single Red sind schon sehr früh interessant für die Bienen. Sie werden nach der Bestäubung später im Jahr kleine, schwarze Hagebutten tragen.
Im Anschluss können die Bienen auf weitere Wildrosen wie Rosa multiflora, Rosa majalis oder Rosa villosa umschwenken. Noch blühen längst nicht alle Rosen, deshalb konzentrieren sich Wildbienen und Hummeln auf diese Büsche.
Mitte bis Ende Mai müssen die Bienen die Rosen nicht mehr suchen, denn riesige Ramblerrosen wie Bobbie James, Brenda Colvin oder Ayrshire Queen stehen in voller Blüte und überwachsen hohe Gerüste, Bäume und Dächer. Der Überfluss in einem Meer aus Blüten hält etwa 4 Wochen an.
Jetzt öffnen auch viele historische Rosen die ersten einladenden Blüten. Gallicarosen wie Officinalis, Tuscany, Complicata oder Versicolor sind von Bienen umkämpft. Ihr Nektar muss wohl gut schmecken.
Die Moschata-Hybriden mit ihren vielen einfachen und halbgefüllten Büschelblüten sind ebenfalls ein Festbankett. Sorten wie Mozart, Bee Lovely® oder Sally Holmes werden ausgiebig und gerne besucht.
Als besonders Schmankerl unseres Hauses lieben es die Bienen sich in den vielen hundert Topfrosen der Sorte Sternenflor® zu tummeln. Sie eignet sich auch besonders für kleine Balkongärten und Terrassen, passt auch in kleine Töpfe und hängt luftig über den Topfrand hinaus. Sie bedankt sich mit einem angenehmen Apfelduft, den man bei ihr gar nicht vermutet.
Als spätblühende Ramblerrosen können American Pillar, Snowflake und Apple Blossom die Bienen auch noch bis Mitte Juli verführen.
Aber wie es eben so ist, Rosen sind nicht alles! Als wir zum Rosenfest Mitte Juli reichblühende Solitärstauden wie Echinacea purpurea, Verbena bonariensis, Gaura lindheimeri - Prachtkerze und Lythrum salicaria auf die Verkaufstische stellten, war ich eng von Bienen umschwärmt. Sie hatten wohl einmal Heißhunger auf etwas anderes als Rosen. Kann man doch verstehen, oder?
Jetzt Ende August sind besonders öfterblühende Bodendeckerrosen wie Heidetraum®, Schneeflocke® oder Sedana® für die Bienen von Interesse. Auch blühen einige Kartoffelrosen mit schönem zweitem Flor. Rotes Meer, Schneekoppe oder Dagmar Hastrup sind es wert angeflogen zu werden.