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Blumenzwiebeln pflanzen

Pflanzzeit

Im September/Oktober ist es an der Zeit, die Frühlingsboten unter den Blumenzwiebeln in die Erde zu bringen. Solange der Boden noch ausreichend Wärme besitzt, fangen sie nach kurzer Zeit an zu wurzeln und sind bestens auf den Winter und das kommende Frühjahr vorbereitet.
Die frühblühenden Blumenzwiebeln sind alle gut winterhart und benötigen sogar einen Kältereiz, um im Frühjahr reich blühen zu können.

Lagerung

Ist die Vorbereitung des Pflanzbeetes noch nicht ganz abgeschlossen oder sind noch nicht alle geplanten Pflanzen bei Ihnen eingetroffen, können die Zwiebeln ohne Probleme noch einige Zeit gelagert werden. Wichtig ist nur, sie in einer luftdurchlässigen Verpackung liegen zu lassen. Der Lagerort sollte trocken, schattig und sicher vor Mäusen sein. Bestens geeignet ist z.B. ein Drahtkorb mit Abdeckung.

Sorten wie Allium tuberosum, Crocus sativus, Leucojum vernum und die Gruppen Fritillaria, Lilium, Galanthus, Erythronium und Anemonen hingegen sollten sofort gepflanzt werden. Eine längere Lagerung führt bei diesen oft zum Ausfall einiger Knollen.

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Standortwahl

Die verschiedenen Arten der Blumenzwiebeln danken mit vitalem Wuchs und reichem Blütenflor, wenn bei der Beetgestaltung auch ihre Standortansprüche Beachtung finden. Die meisten Blumenzwiebeln lieben einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit humusreichem, gut durchlüftetem und frischem Boden. Gibt man ihnen ausreichend Raum, wachsen sie wesentlich besser als in Beeten mit zu dichtem Bewuchs.
Besonders bei Tulpen ist es empfehlenswert die bepflanzten Flächen alle 3-4 Jahre zu wechseln, damit es nicht zu Problemen mit Bodenmüdigkeit kommt.

Gestaltung

Für Blumenzwiebeln findet sich immer ein Plätzchen, ob sie in große Beete mit Flächenwirkung gepflanzt werden, in kleinen Gruppen zwischen Stauden und Rosen Lücken füllen oder zwischen Pflastersteinen die letzten Nischen schließen. Sind die Farben und Blütezeitpunkte der Begleitpflanzen stimmig, kann die gestalterische Kreativität voll ausgelebt werden.

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Pflanzen

Vor der Pflanzung ist es ratsam die Zwiebeln auf Qualität zu prüfen. Die Haut der Zwiebeln muss fest und glatt sein.
Das Erdreich lässt sich mit einem Sauzahn oder einer Rosengabel lockern, denn Zwiebeln lieben lockeren, gut durchlüfteten Boden. Ist der Boden zu lehmig und fest, sollte etwas Sand zur Belüftung hinzugemischt werden. Staunässe oder zu trockener Boden missfällt Zwiebeln und sollte vermieden werden. Mit einer Handschaufel oder einem Blumenzwiebelstecher werden kleine Löcher ausgehoben. Dabei gilt die
Faustregel zur Pflanztiefe:
- 2-mal so tief wie die Zwiebelhöhe auf schwerem Lehmboden und
- 3-mal so tief wie die Zwiebelhöhe auf leichtem Sandboden.

Die Zwiebel wird mit der Spitze nach oben ins Pflanzloch gelegt und anschließen mit lockerer und humoser Erde zugedeckt. Die Erde leicht andrücken und leicht wässern. In frischem Boden fangen die Zwiebeln nach kurzer Zeit an zu wurzeln.
Leider schmecken Blumenzwiebeln den Wühlmäusen ähnlich gut wie Rosenwurzeln. Falls mit Wühlmäusen zu rechnen ist, ist es ratsam, die Zwiebeln in Wühlmauskörbe aus verzinktem Draht zu pflanzen.

Kübel

Viele Blumenzwiebeln wachsen auch gut in Kübeln oder Pflanzschalen auf dem Balkon. Beim Bepflanzen von Kübeln sorgt eine Tonscherbe auf dem Wasserablauf, dass ihre Wurzeln nie in Nässe stehen. Am besten wird das Gefäß mindestens 6 cm hoch mit einer Drainageschicht aus Lavagranulat, Blähton oder Kies befüllt.
Besitzt die Pflanzschale ausreichend Tiefe, ist es möglich verschiedene Zwiebelarten zusammenzupflanzen. Die Zwiebeln kommen je nach Art gemeinsam oder nacheinander zur Blüte. In der untersten Schicht können Allium- oder Tulpenzwiebeln gelegt werden. Nach einer Erdschicht folgt beispielsweise die zweite Lage von kleineren Tulpen oder Narzissen. Kurz unterhalb der Erdoberfläche können Traubenhyazinthen gepflanzt werden.




Frühlingspracht im Rosengarten

Die vielen Spielarten der Narzissen unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Blütenform oder Höhe und Größe. Auch die Blütezeiten sind nicht einheitlich. Sie fallen in unterschiedliche Phasen zwischen Ende Februar (bei milder Witterung) und Mitte Mai. So ist es ein Leichtes, vom Beginn des Frühlings bis zur Blütezeit der sogenannten ?Frühlingsrosen? einen Narzissen-Staffellauf zu pflanzen, der stets Sonnenfarben in das Rosenbeet zaubert.

Narcissus Arctic Gold

Ähnlich wie Rosen sind die vielen Narzissensorten auch in Klassen eingeteilt. So ziemlich die ersten Narzissen des Gartens gehören den Cyclamineus-Narzissen. February Gold etwa macht durch die frühe Blütezeit ihrem Namen in vielen Jahren alle Ehre und hat für die Klasse die typischen langen schmalen Trompeten und eine Höhe zwischen 20 und 30 Zentimeter. Meist schließt sich dann die großkronige Sorte Ice Follies an, die nicht nur hoch wächst, sondern auch lange hält. Die breite Krone ist zunächst blassgelb, hellt sich dann aber in den gleichen Elfenbeinton der sie umgebenden Blütenblätter auf. Trompeten-Narzissen blühen ebenfalls meist schon im März auf. Arctic Gold ist nicht nur eine ideale Osterglocke in Form und Farbe, sondern auch sehr wüchsig und robust. Wer es lieber kleiner mag, sollte die zartgelbe Elka in Betracht ziehen.

Der ganze April ist ein regelrechter Narzissenmonat. Hier trifft sich die gesamte Vielfalt dieser Pflanzengattung zum Stelldichein und besondere Blütenformen, etwa wie die der gefüllt blühenden gelben Manly oder die weit aufgeissene Split-Corona-Narzisse Centanees die schon orange schimmert, sind wundervolle Beispiele.

Narcissus Manly

Danach wird es Zeit für die feinen Engelstränen-Narzissen. Als Klassiker ist die kreideweiße Thalia unverzichtbar - kaum eine Narzisse lässt sich so vielseitig kombinieren. Die letzten Narzissen des Jahres gehören zu den Dichter-Narzissen. Actaea, Recurvus oder Albus Plenus Odoratus sind nicht nur bereits lange in gärtnerischer Kultur, sondern auch sehr langlebig. Es kann gerade bei diesen Sorten ein, zwei Jahre dauern, bis sie voll etabliert sind, dann vergrößern sich auch diese Pulks stetig.

Narcissus Thalia

Das größte gestalterische Problem ist, das Laub optisch verschwinden zu lassen, wenn es vergeht, aber noch nicht abgeschnitten werden kann. Wie bei allen Zwiebelgewächsen muss auch die Narzisse ihre Energiereserven so lange durch die Blätter auffüllen, bis diese von selbst abfallen. Schleierkraut, Frauenmantel, Storchenschnabel, Polsterphlox oder Polsterglockenblumen überdecken mit ihrem Austrieb die vergilbenden Narzissenblätter immerhin hinreichend, bis diese von der Bildfläche verschwunden sind.

Narcissus poeticus var recurvus

Alles was man für eine dauerhafte Kultur der Zwiebelblumen wissen muss, ist dass sie grundsätzlich doppelt so tief in den Boden gepflanzt werden wie die Zwiebel oder Knolle dick ist. Die Pflanzzeit der meisten Arten erstreckt sich bis Ende Oktober und es ist kein Problem, etwa Tulpen, Narzissen oder Allium direkt zwischen neu gesetzte Rosen zu pflanzen.

Sehr wichtig ist für alle Arten, dass ihr Laub auch nach der Blüte so lange an der Pflanze verbleibt, bis es von selbst abgestorben ist und trocken entfernt werden kann. Nur so können sich Zwiebel- und Knollengewächse dauerhaft halten. Zugegeben, das kann zur Blütezeit der Rosen etwas unschön aussehen, wenn auch Tulpen oder Narzissen meist erst im Juli vollständig einziehen. Am besten kaschiert man diesen Makel durch buschig wachsende Rosen-Begleitstauden wie etwa Katzenminze (Nepeta), Schleierkraut (Gypsophila) oder Ähnlichem. Eine weitere Möglichkeit ist, die Zwiebelblumen in Gefäßen zu halten und in Beete einzusenken. Nach ihrer Blüte können sie an einen unauffälligeren Platz gestellt werden. Leider mögen Wühlmäuse fast alle Zwiebeln und Knollen - ausgenommen Narzissen und Kaiserkronen. Alle anderen Arten sollten mit einem Drahtkorb vor Fraß geschützt werden, wenn Wühlmäuse sich im Garten befinden.

Kaiserkronen - Fritillaria

Großblumige Arten und Sorten, etwa Tulpen, Kaiserkronen, entsprechende Narzissen, Hyazinthen oder Allium sind dankbar für eine Düngegabe, wenn sich die Knospen zeigen. Bei verwildernden Arten - etwa Krokussen oder Traubenhyazinthen ist das nicht zwingend erforderlich.

Ansonsten ist der Umgang mit Zwiebeln und Knollen denkbar einfach. Wir empfehlen eine frühzeitige Bestellung, damit Sie sich die ausgewählten Arten und Sorten sichern. Falls nicht sofort gepflanzt werden kann, kann das Pflanzgut getrost kühl und dunkel einige Wochen aufbewahrt werden. Falls noch Zwiebeln und Knollen übrig sein sollten, wenn Fröste den Boden versiegeln, ist es selbst im Dezember möglich, sie noch in Gefäße zu pflanzen. Kühl und vor strengen Frösten geschützt aufgestellt, muss man nur darauf achten, dass die Töpfe weder vernässen noch völlig austrocknen. Fast alle Arten blühen dann im kommenden Frühling sehr zuverlässig.




Eine erlauchte Gesellschaft

Zierlauch, botanisch Allium, gehören zu den besten Zwiebelblumen, die Rosen begleiten. Sie alle bilden aus einer Blattrosette einen Blütenschaft auf dem mehr oder weniger kugelförmige Blütenstände erwachsen und sorgen für einen eindrucksvollen Kontrast der Blütenform zu den strauchigen Rosen.

Allium tuberosum

Die Palette der Allium-Arten und Sorten ist riesig. So finden sich klein bleibende Zierlauch-Vertreter wie auch Giganten, die über 150 cm hoch wachsen. Das ist auf den ersten Blick eine Qual der Wahl, eröffnet aber die Möglichkeit, sehr passgenau die richtigen Sorten für eine Rosenpflanzung zu finden. Neben Arten die früher als Rosen blühen, finden sich auch sehr schöne Zierlauche, deren Blütezeit in die der Rosen fällt. Ein vielseitiger und unkomplizierter Zierlauch ist zweifelsfrei Allium 'Purple Sensation'. Mit seiner Höhe von ca. 90 cm und der Blütezeit zu Beginn der Rosensaison Ende Mai, Anfang Juni passen die satt purpurvioletten Blütenbälle zu fast allen Rosensorten. Wer es opulenter mag, wird die großen Blütenbälle von Ambassador, Globemaster oder Mount Everest lieben. Besonders Ambassador sieht fantastisch aus zu hellen Strauchrosen, gleichgültig, ob sie nun dicht gefüllte große Blüten tragen oder naturhaft klein und einfach blühen.

Allium Globmaster

Realtiv wenig sieht man etwa den vitalen, im Juli blühenden Allium sphaerocephalon, der etwa eigroße ovale Blütenstände auf schlanken, knapp meterhohen Schäften ausbildet. Die Farbe schwankt zwischen einem dunklen Purpurrot und weinigem Violett. Sie sehen hinreißend sowohl zu sehr dunklen Rosen, etwa Munstead Wood aus, aber auch als Begleiter von zartrosa Sorten, etwa Garden of Roses, Brentano Rose oder Roseninsel ist der dunkle Zierlauch umwerfend schön.

Und wer auch im Hochsommer nicht auf die markanten Blütenkugel verzichten will, wird sicher einen Platz für den eindrucksvollen, fast mannshohen Summer Drummer finden, der zur Monatswende Juli/August blüht. Das Purpurrot ist ein echtes Statement im Beet und kontrastiert herrlich zu zartem Rosa, Weiß oder Zartgelb. Alle Allium-Arten brauchen einen sonnigen Platz und hinreichend nahrhaften Boden, der nie staunass sein darf. Ist der Boden zu schwer, sollte beim Pflanzen reichlich Sand beigemischt werden. Meist beginnt das Laub zu welken und einzuziehen, wenn die Blüten sich gerade geöffnet haben. Doch die niedrige Blattrosette lässt sich leicht durch eine Vorpflanzung verdecken. Düngen Sie vor allem die großblumigen Arten und Sorten unbedingt, sowie sich die Knospe inmitten des Blattschopfes zeigt - so hat die Pflanze noch ausreichend Zeit die Nährstoffe aufzunehmen und die Blüte für das kommende Jahr ist gesichert.

Die Blumenzwiebeln werden wie die Stauden in Lebensbereiche, ihre natürlichen Lebensräume, eingeteilt. So gedeiht zum Beispiel Allium caeruleum, ein Zierlauch, im Lebensbereich B/Fr1 so am Besten. Das bedeutet, diese Pflanze bevorzugt Beete oder Freiflächen in voller Sonne und mit trockenem Boden. Hier finden sie die Erklärungen zu den Kürzeln der Lebensbereiche.