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wurzelnackte Rosen pflanzen

Wie entstehen Containerrosen?

Auch im Februar ruht unsere Rosenschule nicht. Wir sind äußerst fleißig und bereiten uns auf die kommende Containerrosensaison vor. Wir schneiden und topfen tausende von Rosen in unseren Gewächshäusern. Im Folgenden erfahren Sie, wie aus wurzelnackten Rosen Containerrosen werden. Was verbirgt sich überhaupt hinter diesem kantigen Begriff, der so gar nicht zu unseren romantischen Rosen passt. Erfahren Sie mehr über die gärtnerische Praxis und wie Sie am besten mit den neu erworbenen Containerrosen umgehen sollten.

Was ist eine Containerrose?

Containerrosen sind Rosen mit durchwurzeltem Pflanzballen. Je nach Rosengruppe erhalten Sie bei uns Rosen in einem Pflanzbehältnis von 3 bis 5 Liter Volumen. Dieses Behältnis wird im Gartenbau Container genannt. Bei Töpfen spricht man von Behältnissen unter 2 Liter Inhalt wie z. B. bei Stauden. Sinn und Zweck der Containerrosen war ursprünglich die Verkaufssaison über die Sommermonate zu verlängern. Denn der Vorteil von Containerrosen gegenüber den wurzelnackten Rosen ist, dass sie ganzjährig pflanzbar sind, während wurzelnackte Rosen nur eine Pflanzzeit von Ende Oktober bis Ende April haben. Mittlerweile werden Containerrosen rund ums Jahr zum Verkauf angeboten und sind die am weitesten verbreitete Angebotsform von Gartenrosen.

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Wie entsteht eine Containerrose?

Bei uns werden die Containerrosen von Januar bis Mitte April in Container getopft, damit sie ab Mitte Mai bis Anfang Juni durchgewurzelt und blühend zum Verkauf bereit sind.
Wir kultivieren Containerrosen im Gewächshaus und Freiland, um verschiedene Blütezeitpunkte zu erreichen. Im warmen Gewächshaus treiben die Rosen schneller und besitzen meistens längere Triebe, im Freiland wachsen die Rosen langsamer und kompakter. Durch gestaffelte Zeitpunkte beim Eintopfen wird ein weiterer Versatz der Blütezeit erreicht.

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Pflanzschnitt

Bevor wurzelnackte Rosen in den Container getopft werden, müssen sie an Trieben und Wurzeln zurückgeschnitten werden. Wir schneiden die Wurzeln nur soweit zurück, damit sie später im Topf ausreichend Platz haben, um senkrecht zu stehen. Liegen Wurzeln im Topf später waagerecht ist die Chance groß, dass Wildausläufer aus den Wurzeln an die Oberfläche wachsen. Ganz wichtig ist es die Triebe stark zurückzuschneiden. Wir schneiden je nach Sorte auf 3 bis 5 cm zurück, um die Verdunstung der Pflanze zu reduzieren. Zusätzlich werden nur die Triebe als Transpirationsschutz in Sommeröl getaucht. Topft man Rosen vollständig und ohne Rückschnitt ein, sind Triebausfälle oder gar der Verlust der ganzen Pflanze möglich.

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Rosenerde

Zum Topfen verwenden wir ausschließlich speziell entwickelte Rosenerde, die den Rosen ausreichend Luft an den Wurzeln bieten kann. Sie muss über besondere Drainagefähigkeiten verfügen, denn Rosen mögen keine staunassen Wurzeln, sowie über einen hochwertigen umhüllten Cote-Dünger. OSMOCOTE wirkt erst, wenn die Rosen wirklich Düngung brauchen. In der frühen Anwachsphase der Wurzeln ist ein pflanzenverfügbarer Dünger eher negativ. Der Dünger sollte erst wirken, wenn die feinen Wurzeln keinen Schaden mehr nehmen können. Eine Rose hat die Energie gespeichert, um etwa 10 cm aus eigener Kraft auszutreiben und benötigt dazu keinen Dünger. Wichtig ist auch ein idealer pH-Wert für Rosen von 5,6 bis 6,5.

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Eintopfen

Die Rose wird beim Eintopfen in der Topfmitte gerade gehalten, während eine Maschine den Container mit lockerer Rosenerde auffüllt. Die Erde wird moderat angedrückt, jedoch nicht zu sehr verdichtet. Rosenwurzeln brauchen die Luft in der Erde zur guten Entwicklung. In hohen Rosentöpfen kann die Veredlungsstelle unter der Erde liegen. Wir topfen in breite und standfeste Container, die während der Kultur weniger oft umfallen. Deshalb schauen bei uns die Veredlungsstellen meist aus dem Topf, was aber für eine Kulturzeit über den Sommer völlig in Ordnung ist.

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Wässern

Sind die Rosen im Container brauchen sie jede Woche einmal durchdringend Wasser. Nicht zu häufig gießen! Bei stauender Nässe im Kübel durch schlecht drainierende Erden können die Wurzeln faulen.

In der Anwuchsphase kann mit VITANAL Wachsstumsstarter angegossen werden. Es fördert eine schnelle Durchwurzelung.

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Pinzieren

Nach etwa 5 Wochen im Gewächshaus fangen die ersten Triebknospen an auszutreiben. Nach etwa 8-9 Wochen sind die Triebe gut 10-15 cm hoch. Jetzt ist die Zeit schlecht verzweigte Austriebe nochmals auf 2 Knospen tief zurückzuschneiden. Diesen Vorgang nennt man Pinzieren. Gut ist, wenn 2 bis 3 Knospen pro Trieb austreiben.

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Erste Blüte

Etwa 6 Wochen nach dem Pinzieren fangen die Rosen Mitte Mai in den Gewächshäusern an zu blühen. Natürlich ist das abhängig vom Witterungsverlauf. Im Freiland verläuft alles etwas verzögert ab. Dort gibt es ab Anfang Juni die ersten Blüten.

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Verkauf von Containerrosen

Beginnen die Rosen zu blühen, sind auch die 5 Liter Container gut durchwurzelt und der Verkauf der neuen Containerrosen kann beginnen. Da wir über einen Zeitraum von 2 Monaten unsere Rosen topfen, werden die letzten Rosengruppen meist erst Mitte Juni fertig zum Verkauf. Während der Kulturzeit schneiden wir jede Woche einige Töpfe pro Sorte auf etwa 10 cm zurück, um die Blütezeit zu versetzen. So gibt es trotz einer Blühpause von 6 Wochen nach dem Rückschnitt immer blühende Pflanzen. Aus diesem Grund ist auch immer nur ein Teil des Pflanzenbestands einer Sorte zum gleichen Zeitpunkt lieferbar.

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Pflanzen von Containerrosen

Die Pflanzung der gekauften Containerrosen kann über die gesamte Saison bis zum Frost stattfinden. Beachten Sie bei der Pflanzung:

- die Veredlungsstelle etwa 5 cm tiefer zu pflanzen
- die Erde nach der Verfüllung nicht zu sehr verdichten
- die Rosen müssen nach dem Angießen auch in den nächsten Wochen und Sommermonaten einmal pro Woche durchdringend gewässert werden

In der Pflanzzeit von Juni bis Mitte Juli kann gleich bei der Pflanzung die Rose noch einmal mit Dünger versorgt werden. Wurde die Containerrose ins Land gepflanzt, empfehle ich rein organischen Dünger und Bodenaktivator nach der Pflanzung auf den gesamten Quadratmeter um die Pflanze herum zu verteilen. Der Dünger sollte immer oben aufgestreut und eingearbeitet und nicht mit ins Pflanzloch gegeben werden. So kann er am besten von den Mikroorganismen verarbeitet werden.

Wie Containerrosen im Detail gepflanzt werden sollten, kann hier in der Pflanzanleitung für Containerrosen nachgelesen werden.

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