Rosen schneiden im Frühjahr
- Wildtriebe erkennen
- Öfterblühende Edelrosen, Beetrosen und Zwergrosen schneiden
- Öfterblühende Strauchrosen und Englische Rosen schneiden
- Einmalblühende Strauchrosen und Kletterrosen schneiden
- Historische Rosen schneiden
- Kletterrosen schneiden und in Form bringen
- Ramblerrosen schneiden und in Form bringen
Wildtriebe erkennen
Wildtriebe entspringen immer unterhalb der Veredlungsstelle. Ihr Laub besitzt mehr als 5 Fiederblättchen. Doch Vorsicht! Viele Rosensorten besitzen ebenfalls mehr als 5 Fiederblättchen. Nur bei Edel-, Zwerg und Beetrosen können Sie sicher unterscheiden. Bei Historischen Rosen sieht der normale Austrieb dem Wildtrieb sehr ähnlich. Es muss daher genau nachgesehen werden, wo der Trieb entspringt. Wenn Sie unsicher sind, legen Sie die Veredlungsstelle frei und schauen genau nach woher die Triebe kommen. Sind Wildtriebe vorhanden, werden sie am besten abgerissen, um Nebenwuchsknospen mit zu entfernen. Sonst steht der Wildtrieb schnell wieder da. Auf keinen Fall nur über dem Boden abschneiden. Historische Rosen und Ramblerrosen wachsen im ersten Jahr nur mit blütenlosen, langen, grünen Trieben. Sie entspringen der Veredlungsstelle und sind nicht wild! Bei Stammrosen gibt es mehrere Veredlungsstellen am oberen Ende des Stammes. Alle Austriebe, die nicht aus diesen Veredlungsstellen entspringen, sind Wildwuchstriebe und müssen entfernt werden. Der Wildwuchs kann bei Stammrosen unterhalb sowie oberhalb der Veredlungsstellen austreiben.
Öfterblühende Edel-, Beet- und Zwergrosen schneiden
- Zeitpunkt zum Schnitt
Zur Zeit der Forsythienblüte.
- Schnitthöhe
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Alle Triebe werden auf 15 bis 20cm zurückgeschnitten.
Setzen Sie den Schnitt etwa 5 mm über einem Auge (Wuchsknospe in der Blattachsel) an. Dabei ist es unwichtig, ob die Augen nach außen oder innen stehen oder der Schnitt gerade oder schräg erfolgt. Im Erwerbsgartenbau hat niemand Zeit sich jedes Auge vor dem Schnitt anzuschauen.
- Wichtige Schnittregel
- Auf starken Rückschnitt folgt starker Austrieb.
Um den Austrieb aus wenigen Augen zu fördern, wird die Anzahl der Wuchsknospen reduziert. Schneiden Sie dabei alle Triebe und Verästelungen aus, die dünner als Bleistiftstärke sind. Diese Regel gilt selbstverständlich nicht bei Zwergrosen oder Rosen, die von Natur aus dünntriebig sind. Verletzte und zu alte Triebe werden ebenfalls ausgeschnitten. Vom Frost geschädigte Triebe sind im Mark und Kambium (Haut unter der Rinde) braun. Schneiden Sie diese soweit zurück, bis das Mark des Triebs weiß und das Kambium hellgrün ist.
- Hygiene
Entfernen Sie nach dem Schnitt das komplette Laub, da es sonst für Krankheiten anfällig wird.
Öfterblühende Strauchrosen und Englische Rosen schneiden
- Zeitpunkt zum Schnitt
zur Zeit der Forsythienblüte.
- Schnitthöhe
-
Der gesamte Strauch wird etwa um ein Drittel bis maximal zur Hälfte zurückgeschnitten.
- Wichtige Schnittregel
- Leichter Rückschnitt führt zu schwächerem Austrieb.
Strauchrosen werden weniger stark geschnitten, da sie sonst mit starkem Wuchs und Blütenarmut reagieren.
- Schnittform
-
Der Strauch sollte durch den Schnitt eine kuppelförmige Form erhalten, so dass in der Mitte die Triebe am höchsten stehen und zu den Seiten abfallen. Der Strauch bildet so auch an den kürzeren Seitentrieben Blüten und kahlt weniger oder gar nicht auf.
Zur Verjüngung schneiden Sie den Haupttrieb bis kurz über einen unteren jungen und starken Seitentrieb zurück. Dünne Verästelungen, alte Blütenstände und Rispen werden ebenfalls entfernt. Junge Triebe werden der Höhe des Strauchs angepasst und zurückgeschnitten. Alte Triebe sollten immer mit einem jungen Trieb abschließen. Dabei bleiben etwa 10 cm, ca. 3 Augen, vom jungen Trieb stehen. Reduzieren Sie Astgabeln mit vielen Trieben (Rosetten) auf zwei kräftige Triebe. Altes, krankes Holz wird ausgeschnitten. Jedes Jahr zwei alte, starke Äste im Strauch auf etwa 20cm Bodenhöhe zurückschneiden.
- Hygiene
Entfernen Sie nach dem Schnitt das komplette Laub, da es sonst für Krankheiten anfällig wird.
Einmalblühende Strauchrosen und Kletterrosen schneiden
- Erkennen des Triebalters
Historische Rosen, Ramblerrosen und viele Kletterrosen blühen nur einmal im Jahr und können die ersten Blüten erst am zweijährigen Trieb bilden. Es gilt übrigens dasselbe bei den artverwandten Rosengewächsen (Rosaceae) wie Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume, Brombeere oder Himbeere. Bei allen diesen Pflanzen ist es vor dem Schnitt wichtig zu wissen welche Triebe wie weit zurück geschnitten werden dürfen. Die Art des Schnitts wird aufgrund des Triebalters entschieden.
Historische Rosen schneiden
- Zeitpunkt zum Schnitt
zur Zeit der Forsythienblüte.
- Schnitthöhe
-
Der gesamte Strauch wird etwa um ein Drittel bis maximal zur Hälfte zurückgeschnitten.
- Wichtige Schnittregel
- Leichter Rückschnitt führt zu schwächerem Austrieb.
Strauchrosen werden weniger stark geschnitten, da sie sonst mit starkem Wuchs und Blütenarmut reagieren.
- Schnittform
-
Der Strauch sollte kuppelförmig geschnitten werden, so dass in der Mitte die Triebe am höchsten stehen und zu den Seiten abfallen. Der Strauch bildet so auch an den kürzeren Seitentrieben Blüten und kahlt weniger oder gar nicht auf.
Zur Verjüngung schneiden Sie den Haupttrieb bis kurz über einen unteren jungen und starken Seitentrieb zurück. Dünne Verästelungen, alte Blütenstände und Rispen werden ebenfalls entfernt. Junge Triebe werden der Höhe des Strauchs angepasst und zurückgeschnitten. Alte Triebe sollten immer mit einem jungen Trieb abschließen. Dabei bleiben etwa 10 cm, ca. 3 Augen, vom jungen Trieb stehen. Reduzieren Sie Astgabeln mit vielen Trieben (Rosetten) auf zwei kräftige Triebe. Altes, krankes Holz wird ausgeschnitten.Jedes Jahr zwei alte, starke Äste im Strauch auf etwa 20cm Bodenhöhe zurückschneiden.
Der Strauch sollte kuppelförmig geschnitten werden, so dass in der Mitte die Triebe am höchsten stehen und zu den Seiten abfallen. Der Strauch bildet so auch an den kürzeren Seitentrieben Blüten und kahlt weniger oder gar nicht auf.
- Schnitt zweijähriger Triebe
Im Spätsommer nach der Rosenblüte überwachsen junge nichtblühende Triebe die Blütenrispen. Zum Schnittzeitpunkt im Frühjahr sind diese meist langen Ruten ohne Seitentriebe zweijährig und die wertvollsten Blütentriebe. Ich schneide sie so tief zurück, dass sie wieder in die Strauchform passen. Je mehr junge, zweijährige Triebe ein Strauch besitzt, desto einfacher ist es eine schöne Form zu erzielen.
- Schnitt zwei- bis dreijähriger Triebe
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Diese Triebe haben bereits im vergangen Jahr geblüht und besitzen meist noch Blütenrispen. Schneiden Sie zunächst diese Blütenrispen aus. Kurz unterhalb dieser Rispen haben sich meist zwei oder drei starke Seitentriebe gebildet, die jetzt aufrecht über die Rispe hinauswachsen. Hier wählen Sie ein bis zwei starke Seitentriebe aus und schneiden diese bis auf drei oder vier Augen zurück. Das entspricht etwa 15 cm Trieblänge. Sollten mehr Seitentriebe vorhanden, sein können sie diese bis zum Haupttrieb entfernen.
- Schnitt vierjähriger Triebe
Im Prinzip ist der Schnitt gleich wie bei den dreijährigen Trieben. Zur Verjüngung schneiden Sie den Haupttrieb bis kurz über einen unteren jungen und starken Seitentrieb zurück. So halten Sie ihn länger blühfreudig.
- Schnitt älterer Triebe
Falls möglich alle Triebe auf fünf cm zurückschneiden. Sollte der ganze Strauch vergreist sein, empfehle ich zunächst einen Teil der Triebe radikal einzukürzen und im Sommer einen weiteren Teil. Den Rest der alten Triebe verjüngen Sie im Folgejahr.
- Hygiene
Entfernen Sie nach dem Schnitt das komplette Laub, da es sonst für Krankheiten anfällig wird.
Kletterrosen schneiden und in Form bringen
Kletterrosen neigen leider dazu, im unteren Bereich zu verkahlen, dass entspricht ihrem natürlichen Wuchs. Durch Schnitt kann die Rose auch im unteren Bereich zum Austrieb und späteren Blühen veranlasst werden. Im Grunde gelten für die Kletterrosen die gleichen Grundsätze wie für einmalbühende Rosen.
- Zeitpunkt zum Schnitt
zur Zeit der Forsythienblüte.
- Schnitthöhe
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Es wird von der Gesamthöhe maximal ein Drittel zurückgeschnitten.
- Schnittform
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Teilen sie anschließend Ihre Kletterrose in Höhenstufen von ca. 30-40 cm ein und schneiden auf jeder Stufe einige Leittriebe zurück. Damit fängt die Rose auf verschiedenen Höhen wieder an zu wachsen und später auch zu blühen.
Kürzen Sie einige Haupttriebe auf jeder Höhenstufe bis zu einem unteren jungen und starken Seitentrieb. Die Seitentriebe können, wie bei den Strauchrosen, eingekürzt oder auch lang gelassen und angebunden werden. Junge, lange Basistriebe werden nicht zurückgeschnitten sondern als neue Haupttriebe angebunden.
- Formieren
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Neben dem Schnitt ist das Anbinden und Formieren bei Kletterrosen sehr wichtig. Denn Sie entscheiden durch den gewählten Winkel eines Triebes beim Anbinden, ob die Rose nur aufrecht wächst oder der Trieb später über die ganze Länge blühen wird.
Triebe die aufrecht gebunden sind, treiben nur am oberen Ende stark aus und bilden nur wenige Blüten. Sie sind für das Höhenwachstum wichtig.
Wählt man einen flacheren Winkel von etwa 40° zum Anbinden, treibt jedes nach oben zeigende Auge entlang des Triebes aus. Aus jeder dieser Wuchsknospen wird ein kurzer Blütentrieb entstehen, das Längenwachstum findet dafür kaum mehr statt.
- Alte Triebe
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Bei älteren Trieben, die schon im Vorjahr angebunden wurden, können Sie alle Seitentriebe auf etwa 3 Augen einkürzen. Diese Triebe werden in diesem Jahr noch einmal überreich blühen. Im Folgejahr müssen diese Triebe jedoch komplett abgeschnitten und durch einen neuen, jüngeren Trieb ersetzt werden.
- Hygiene
Entfernen Sie nach dem Schnitt das erreichbare Laub, da es sonst für Krankheiten anfällig wird.
Ramblerrosen schneiden und in Form bringen
- Zeitpunkt zum Schnitt
zur Zeit der Forsythienblüte.
- Schnitthöhe
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Es wird von der Gesamthöhe maximal ein Drittel zurückgeschnitten.
- Schwachwachsende Ramblerrosen
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Diese werden am Rosenbogen oder Obelisken wie Kletterrosen geschnitten. Es gibt jedoch viel mehr Triebe und ich empfehle alle zu dünnen Verästelungen auszuschneiden, so dass nur noch die kräftigsten Triebe stehen bleiben. Da Ramblerrosen reich mit Seitentrieben austreiben fällt es nicht schwer neue Leittriebe zu finden. Sie können beherzt die Triebzahl auf verschiedenen Höhen reduzieren und ausreichend volumige Äste ausschneiden. Die Rose treibt später wieder gut durch und füllt schnell alle Lücken. Zu wenig Schnitt führt zu dichten volumigen Sträuchern am Bogen, wobei alle innenliegenden Äste durch Lichtarmut nach und nach Absterben. Ausreichend geschnittene Rosen sind wüchsiger und gesünder.
- Starkwachsende Rambler
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Diese muss man nicht jedes Jahr schneiden. Ich schneide Sie nach der Devise, was stört kann jeder Zeit abgeschnitten werden. Sie können die Ramblerrosen jedes Jahr etwas reduzieren oder sie alle 5-10 Jahre stark auf gut einen halben Meter zurückschneiden. Lassen Sie sich hierbei von einem Landschaftsgärter helfen, der die langen Triebe mit einem großen Schlegelhäcksler zerkleinern und entsorgen kann.
- Hygiene
Nur bei schwachwachsenden Ramblern entfernen sie das Laub nach dem Schnitt. Bei einmalblühenden, starkwachsenden Ramblern ist es zuviel Aufwand und in Baumkronen ohnehin nicht möglich.