
Rosen schneiden im Sommer
- Sommerschnitt an Rosen
- Beetrosen schneiden
- Strauchrosen schneiden
- Kletterrosen schneiden
- Ramblerrosen schneiden
Sommerschnitt an Rosen
Bevor Sie mit dem Rosenschneiden im Sommer beginnen, sollten Sie sich immer bewusst sein, welche Art von Rose Sie vor sich haben, denn bei jeder Rosengruppe gibt es einiges zu beachten. Ich unterscheide beim Schneiden in die folgenden 4 Gruppen.
- Beetrosen
- hierzu gehören die Edelrosen, Polyantharosen, Zwergrosen und Bodendeckerrosen.
- Strauchrosen
- diese unterteilen sich in Historische, oft einmalblühende- und moderne öfterblühende Sorten.
- Kletterrosen
- mit starken Trieben, sowie
- Ramblerrosen
- die je nach Sorte sowohl starke als auch weiche Triebe aufweisen können.
- Zeitpunkt
Der Sommerschnitt findet bis auf wenige Ausnahmen (moderne Beetrosen) direkt nach dem ersten Blütenflor statt und dient dazu, einen möglichst schnellen nächsten Blütenflor zu ermöglichen oder die Rose stark zu verjüngen.
Beetrosen schneiden
- Edelrosen, Polyantharosen, Zwergrosen
Bei kompakt wachsenden Sorten werden verblühte Rosentriebe auf das nächste gut ausgebildete Fünfblatt zurückgeschnitten. Bei langtriebigen Sorten wird der verblühte Trieb um gut 20 cm zurückgeschnitten, damit der kommende Blütenflor nicht zu hoch erblüht. Alle Triebe werden auf ein gleichmäßiges Niveau zurückgeschnitten. Nach dem Schnitt unbedingt nochmal nachdüngen! Etwa 6 Wochen nach dem Schnitt können Sie mit dem nächsten Blütenflor rechnen.
- Kontinuierlicher Blütenflor für Fortgeschrittene
Durch gezielten Sommerschnitt kann bei modernen Beetrosen ein kontinuierlicher Blütenflor über den ganzen Sommer erzielt werden. Um die Blühpausen zwischen den Blütenfloren zu verringern, empfiehlt es sich, etwa drei Wochen vor der ersten Blüte bei jedem vierten knospentragenden Rosentrieb die Blütenknospe sowie 3 bis 4 Blätter tief zurück zu schneiden. Ich weiß, dass so etwas bei den meisten Rosenfreunden Überwindung kostet! Die Mühe lohnt sich jedoch, denn diese Triebe fangen noch während die Rose zum ersten Mal blüht wieder an zu wachsen und tragen nur wenige Wochen nach dem ersten Flor (ungefähr Ende Juni) wieder Knospen. Es empfiehlt sich, besonders mastige, oft rote Triebe einzukürzen, denn diese würden während der ersten Blüte ohnehin zu hoch schießen. Unterlässt man diesen Schnitt, so dass alle Rosentriebe und Knospen auf einmal blühen, und schneidet erst anschließend die verblühten Rosen aus, entsteht eine mindestens sechswöchige Blühpause. Denn so lange braucht es, um einen Trieb wachsen und knospen zu lassen.
Strauchrosen schneiden
Besonders bei einmalblühenden Strauchrosen kommt es oft vor, dass junge vegetative Triebe zu stark durchtreiben und die etwas tiefer liegenden Knospen und Blüten der Rose verdecken. Diese können ohne Bedenken schon während der ersten Blüte bis kurz unter die Blütenebene zurückgeschnitten werden, so dass die Blüten aus der 2. Reihe hervortreten können. Der Aufwand lohnt sich immer!
Mit dem eigentlichen Schnitt der Strauchrosen wartet man in der Regel, bis die Rose komplett verblüht ist. Danach bieten sich verschiedene Schnittmöglichkeiten an:
Bei öfterblühenden Strauchrosen werden die Blüten mit drei bis vier Blättern ausgeschnitten. Zu starke, mastige Triebe werden zur Strauchform passend eingekürzt. Hagebutten: Bei Sorten, die viele Hagebutten tragen, können entscheinden, ob sie die Hagebutten der ersten Blüte stehen lassen oder durch einen Schnitt einen zweiten Blütenflor anregen wollen. Bei vielen öfterblühenden Rosen wie z.B. den vielblütigen Moschatarosen bleibt sonst der zweite Blütenflor aus oder nur sehr schwach. Die Hagebutten des zweiten Flors werden leider nicht mehr reif bis zum Herbst.
Einmalblühende Strauchrosen können etwas in Form geschnitten werden. Es sollten jedoch nur übermäßig lange Durchtriebe auf die allgemeine Strauchhöhe zurückgeschnitten werden. Dem Strauch wird so wieder eine ansehnliche Form gegeben. Lassen Sie die Blütentriebe offener oder einfacher Rosen einfach stehen - es wird Ihnen im Herbst mit Hagebutten gedankt werden. Stark gefüllte Blumen können ausgeschnitten werden, da diese meist keine Früchte bilden.
Ab Juli treiben alle Strauchrosen mit langen Basistrieben aus. Diese so genannten Johannitriebe treiben meist im August/Septembler über die normale Strauchhöhe hinaus. Lassen die diese Triebe stehen und ausreifen. Sie sind wichtig zur Verjüngung des Strauchs. Die Johannitriebe können beim Frühjahrsschnitt an die allgemeine Strauchhöhe angepasst werden.
Im Naturgarten können die einmalblühenden Sträucher auch mehrere Jahr ohne Schnitt belassen werden, jedoch sollte in diesem Fall auch auf das Ausschneiden von Totholz und alten Trieben verzichtet werden. Ohne diese Stützen fällt sonst der üppige Blütenstrauch in sich zusammen und sieht zu keiner Zeit des Jahres ansehnlich aus. Ungeschnittene Sträucher legen sich mit der Zeit auf die sonnenzugewandte Seite und bilden einen halbkugeligen Strauch.
Alte Sträucher können gleich nach der Blüte stark (um die Hälfte oder tiefer) zurück geschnitten werden. Sie bilden bis zum Herbst wieder viele junge Triebe aus, die im Folgejahr üppig blühen können. Oft ist ein starker Rückschnitt die einzige Chance, einen vergreisten Strauch wieder ansehnlich zu machen.
nach obenKletterrosen schneiden
Viele Rosenfreunde begrüßen jeden neuen Kletterrosentrieb freudig, ziehen die jungen Triebe schnell in die Höhe und vernachlässigen dabei oft über viele Jahre das Schneiden der Rose. Hierdurch wachsen die Blüten häufig innerhalb weniger Jahre in unerreichbaren Höhen. Zudem werden die Äste auf den unteren zwei Metern, also genau in Schnupperhöhe, immer älter und damit dicker, blattloser und blütenärmer. So weit muss es aber nicht kommen! Die Rose zählt zu den Pflanzen, die mit Apikaltrieb wachsen. Das bedeutet, sie wachsen unaufhörlich himmelwärts, es sei denn, sie werden im Trieb unterbrochen.
Im zweiten oder dritten Jahr, sobald die Kletterrose etwa zwei Meter Höhe überschritten hat, sollte mit dem Schnitt und der Formerziehung begonnen werden. Nicht nur durch Schnitt sondern auch durch Erziehung kann ein Kletterrosentrieb im Wuchs beeinflusst werden. Dies kann man sich an einer Wand oder einer Säule zunutze machen. Je waagerechter ein Trieb gebunden wird, desto mehr wird er im Wuchs gebremst und umso mehr seitliche Blütentriebe wird er bilden. Ein gutes Beispiel hierfür ist auf Weinbergen zu finden. Die Weinreben sind dort für optimalen Ertrag waagerecht gezogen. Genauso klappt es auch bei der Rose. Es wäre doch Schade, wenn ein zwei Meter langer Trieb nur wenige Blüten am Triebende bilden würde. Durch ein fächerförmiges Aufbinden der Triebe an einer Wand oder spiralförmiges Umschlingen einer Säule werden deutlich mehr Seitentriebe und damit Blüten gebildet und mehr Fläche von einem Blütenmeer bedeckt.
Während der Blüte im Sommer können die verblühten Rosen ausgeschnitten werden. Wachsen schon zur Zeit der Blüte sehr viele Jungtriebe, die das Erscheinungsbild der Rose beeinträchtigen, können diese bedenkenlos zurück geschnitten werden. Ich neige dazu, bei Säulen- oder Pillarrosen diese Jungtriebe einfach zwischen die spiralförmig gebundenen Alttriebe zu stecken. Sie halten sich dort mit ihren Stacheln fest und bleiben erhalten (sie sind die besten Blütentriebe!). Nur sparrige Jungtriebe, die in eine falsche Richtung wachsen, schneide ich im Sommer (Juni/Juli) aus. Sie werden auf ein nach innen liegendes Auge geschnitten und bilden sich bis zum Herbst neu. Alle Basistriebe die nach Juli bis zum Herbst einige Meter wachsen, nennt man Johannitriebe. Sie helfen die Kletterrose jung zu halten oder kräftig an Höhe zu gewinnen. Die langen Ruten werden angebunden oder eingeflochten, entfernt werden nur störnende Triebe.
Ist eine Kletterrose schon über viele Jahre vergreist und nie geschnitten worden, kann sie trotzdem noch gerettet werden und zu alter Schönheit zurückfinden. Ich empfehle, nach der Blüte die Hälfte der alten Triebe etwa 30 cm über dem Boden abzuschneiden. Regenerieren sich diese über das Jahr, können die restlichen alten Triebe im nächsten Sommer geschnitten werden. 5 Jährige oder ältere Triebe sollten so in jedem Fall ausgeschnitten und durch neue Triebe ersetzt werden.
nach obenRamblerrosen schneiden
Für Ramblerrosen gilt ähnliches wie bei Kletterrosen. Um viel Rosenschnitt zu vermeiden, empfehle ich, bereits beim Kauf der Rose auf die Sortenwahl zu achten. Rambler ist nicht gleich Rambler: es gibt Sorten, die nur etwa zwei Meter groß werden, während andere Sorten über zehn Meter lange Triebe bilden. Stellen Sie sich diese wahren Wachstumswunder mal an einem kleinen Rosenbogen vor!
- Ramblerrosen an Bögen oder Säulen
Hier sollten Rambler jedes Jahr im Sommer geschnitten werden. Der erste Schnittzeitpunkt liegt nach der Blüte Ende Juni. Sehr mächtige, verblühte Triebe können entweder in den Bogen eingebunden oder passend geschnitten werden. Jungtriebe, die vor der Blüte im oberen Bogenbereich über die Form des Strauchs hinausschießen, können bis wenige Zentimeter über dem Ursprung entfernt werden. Seitliche Jungtriebe empfehle ich, in den Bogen einzubinden. Sind sehr viele dieser Jungtriebe vorhanden, können entweder ein paar davon ausgeschnitten oder ältere Triebe ersetzt werden. Hagebutten: Wie schon bei den öfterblühenden Strauchrosen gilt auch bei öfterblühenden Ramblerrosen: Viele Hagebuttenansätze vermindern einen zweiten Blütenflor. Für einen schönen zweiten Blütenflor müssen sie die Hagebuttenansätze zurückschneiden.
- Ramblerrosen an Bäumen und Mauern
Die starkwachsenden Ramblerrosen benötigen eigentlich keinen Schnitt. Es können störende Triebe jederzeit im Sommer ausgeschnitten oder eingebunden werden. Wird jedoch die Rose zu groß und ein Schnitt nötig, sollte dieser im Sommer nach der Blüte stattfinden, damit sich die Rose über den Herbst und Winter wieder regenerieren und neue Blütentriebe für die kommenden Saison bilden kann. Die jungen Triebe sind im Folgejahr die besten Blütentriebe!