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Erster Pflanzenschutz im Frühjahr

Pflanzenschutz ist immer ein leidiges Thema. Viele Rosenliebhaber sind völlig dagegen, andere behandeln ein wenig und hoffen auf Erfolg.
Sie können im Hausgarten mit wenigen aber gezielten Pflanzenschutzmaßnahmen zumindest die Grundlage für gesunde Rosen schaffen. Beginnen Sie in jedem Fall mit richtiger Pflanzenhygiene. Krankes Laub am Rosenstock muss in jedem Fall entsorgt werden!

Erster Zeitpunkt

Um mit möglichst wenig Pflanzenschutzbehandlungen auszukommen, ist besonders der Zeitpunkt für die Behandlungen entscheidend. Bei gesunden Rosen kann so die Gesundheit erhalten werden. Es sollte deshalb immer vorbeugend behandelt werden, bevor ein Befall eingetreten ist. Bei gut 10 cm Austrieb, meist Ende April, ist es Zeit für die erste Austriebsspritzung.

Ganz wichtig! Reinigen Sie in jedem Fall vor der ersten Behandlung Ihre Spritze und verwenden Sie niemals eine Spritze, mit der Sie auch Herbizide gegen Unkraut gespritzt haben. Es mag banal klingen, aber es kann fatale Folgen für Ihre Rosen haben! Am besten schreiben Sie mit wasserfestem Stift Pilze & Insekten oder Unkraut auf Ihre Pflanzenschutzspritze.

Die richtigen Tageszeiten für eine Behandlung sind die frühen Morgenstunden oder der späte Nachmittag. Bei zu starker Sonneneinstrahlung wird die Wirkung schlechter, da die Wirkstoffe durch UV-Licht zersetzt werden. Außerdem kann es zu Blattverbrennungen kommen. Aber das ist meist erst ein Thema im Hochsommer. Bei kühlem Wetter im April ist es ganz wichtig, dass die Temperatur über 10 Grad Celsius liegt. Auch wenn in der Nacht Frost angesagt ist, rate ich von einer Behandlung ab. Es kann zu Blattschäden bei Ihren Rosen führen. Bei zu kühlen Temperaturen ist auch die Wirkung der Mittel zu gering.

Rosenrost im Frühjahr
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Welcher Pilz? Welche Wirkstoffe?

Die meisten für Rosen zugelassenen Wirkstoffe helfen vorbeugend gegen alle drei wichtigen Rosenkrankheiten: Echter Mehltau, Sternrußtau und Rosenrost.

Jedoch wirkt jeder Wirkstoff etwas anders und hilft besser gegen den einen oder den anderen Pilz. Sollte noch keiner der drei Pilze an Ihren Pflanzen zu sehen sein, würde ich die Spritzung mit dem Wirkstoff Azoxystrobin (z.B. in Ortiva® Spezial Pilz-frei oder Saprol) beginnen. Er besitzt die längste vorbeugende Wirkung.

Sollten sich schon hier und da orange Rostpusteln auf der Blattunterseite befinden, entfernen Sie zuerst die befallenen Blätter und behandeln Sie dann mit dem Wirkstoff Tebuconazol oder Difenoconazol (z. B.in Duaxo® Rosen Pilz-frei oder Curamat Rosen-Pilzfrei).
Um die Wirkung zu verstärken, empfehle ich ein Netz- und Haftmittel, wie Vitanal-sauer/kombi, mit den Mitteln zu mischen. Es ernährt zusätzlich das Laub!

Die Behandlung kann je nach Witterungsverlauf im Mai nach 3–4 Wochen wiederholt werden. Wichtig ist, dass dann ein zweiter, anderer Wirkstoff als bei der ersten Spritzung verwendet wird. Je häufiger Sie einen Wirkstoff nacheinander ohne Abwechslung verwenden, desto schlechter wird die Wirkung Ihrer Behandlung. Die Pilze werden so nach und nach resistent gegen das Mittel. Deshalb ist eine Abwechslung der Wirkstoffe sehr wichtig.

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Vorbeugen gegen Rosenschädlinge

Als erste Behandlung würde ich ein auf Neemöl oder Rapsöl basierendes Mittel wählen (z. B. Spruzit® Schädlingsfrei oder Mehltau Kombipack Plus). Diese Mittel sind gut mischbar mit den Fungiziden und können in einer Spritze kombiniert werden. Es sollten aber nie mehr als zwei Wirkstoffe gemischt werden! Mit dem Öl bekämpfen Sie die Eier von Blattläusen und Spinnmilben sowie die ersten lebenden Blattläuse. Gegen Öl gibt es auch keine Resistenzen, weil die Insekten unter dem Ölfilm ersticken.

Nach der ersten Spritzung empfehle ich erst wieder bei wirklichem Bedarf zu behandeln. Denken Sie daran, dass Ihre Läuse die Lebensgrundlage für andere Insekten und Vögel bedeuten. Meist erledigt sich mit ein paar brütenden Meisen im Garten das Problem von alleine.

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